Damit das Rindvieh friedlich bleibt

    Das schöne, sonnige Sommerwetter lockt Tausende in die Natur hinaus. Wenn dabei Wanderwege über Weiden führen, sind Tierhalter und Wandernde gleichermassen gefordert. Für die Wandersaison 2016 wurde der Ratgeber für Tierhalter aktualisiert und Empfehlungen für Wandernde in die Kampagne «Bergwandern – aber sicher» integriert.

    (Bild: Rainer Luitjens / pixelio.de) Wer beim Wandern keine unliebsamen Überraschungen mit weidenden Tieren erleben möchte, sollte gewisse Verhaltensregeln beachten.

    Jede wandernde Person kennt die folgende Situation: Beim Überqueren einer Weide trifft man auf eine Herde Rindviecher. Dabei kommt es hin und wieder zu unliebsamen Begegnungen, die nicht selten mit einem Arztbesuch oder noch schlimmer, im Spital enden. Um sowohl Tierhalter als auch Wanderer auf solche Begegnungen vorzubereiten, haben die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL), der Schweizer Bauernverband (SBV), der Dachverband Schweizer Wanderwege sowie Mutterkuh Schweiz den Ratgeber «Rindvieh und Wanderwege» auf die aktuelle Wandersaison hin aktualisiert. Dieser gibt detailliert vor, welche Massnahmen seitens Tierhalter getroffen werden sollen, um unliebsame Begegnungen mit Rindviechern für Passanten zu vermeiden. Ebenso werden, wo nötig, Besichtigungen mit Präventions- und Wanderwegfachleuten durchgeführt, um potenziell kritische Situationen zu entschärfen.

    Empfehlungen für Wandernde
    Die wichtigsten Verhaltenstipps für Wanderer und Passanten lauten demzufolge: Distanz zum Rindvieh wahren, auf keinen Fall Kälber berühren sowie Hunde an der Leine führen, wenn diese mitgeführt werden. Das Rindvieh ist grundsätzlich ruhig und scheu und stellt deshalb keine Gefahr für Wandernde dar. Kühe haben jedoch einen natürlichen Verteidigungsinstinkt, speziell wenn die Kälber noch sehr jung sind. Insbesondere die Nähe von Hunden kann sich negativ auf das Verhalten von Rindviechern auswirken. Deshalb empfiehlt es sich für Hundehalter vorgängig zu überlegen, ob man den Hund auf eine Wanderung mitnehmen will. Unliebsame, frühere Begegnungen mit den bellenden Vierbeinern können Rindviecher auch später dazu veranlassen, Situationen schneller als Gefahr einzustufen und dementsprechend zu reagieren.

    Hat es auf einer eingezäunten Weide zu wenig Platz, um eine Rindviehherde zu umgehen, sollten Wanderer ausserhalb des Zauns vorbeigehen oder nach Möglichkeit umkehren. Wandernde können unliebsame Situationen und Erlebnisse mit Rindviechern auf Wanderwegen dem Dachverband Schweizer Wanderwege melden: www.wandern.ch/vorfaelle.

    Anweisungen zum Umgang mit Mutterkühen wurden in die diesjährige Kampagne «Bergwandern – aber sicher» integriert, welche die Schweizer Wanderwege, die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu), Seilbahnen Schweiz und die Gesundheitsorganisation SWICA gemeinsam durchführen. Tourismusdestinationen und Interessierte können den Flyer mit Empfehlungen für Wandernde auf www.sicher-bergwandern.ch abrufen oder bei bul@bul.ch bestellen.

    Walter Ryser

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