Im Fokus der KMU Wirtschaft

    Wachstumsstarke KMU prägen die Schweiz

    (Bild: zVg) Hans-Ulrich Bigler

    In seinem Vorwort zum Buch «Der Wert der KMU» schreibt Bundesrat Guy Parmelin: «Die KMU sind für wirtschaftliche Dynamik und damit den steten Strukturwandel entschei-dend.» Ist dies einmal mehr eine schöne Sonntagsrede – oder steckt da mehr dahinter?

    Eine Antwort auf die gestellte Frage gibt die Statistik «Wachstumsstarke Unternehmen». Das Bundesamt für Statistik definiert unter diesem Begriff Unternehmen, die zu Beginn des Beobachtungszeitraums (t-3 Jahre) mindestens zehn Beschäftigte aufweisen und deren durchschnittliches jährliches Beschäftigungswachstum in einem Zeit-raum von 3 Jahren über 10 Prozent beträgt. Fusionen oder Übernahmen exklusive.

    Obige Statistik zeigt auf, was wahrscheinlich kaum im öffentlichen Bewusstsein verankert sein dürfte: Die wachstumsstärkste Gruppe bilden Kleinunternehmen mit 20 bis 49 Beschäftigten. Die zweitwachstumsstärkste Gruppe sind die kleineren «mittleren Unternehmen» mit einem Anteil von etwa 10 Prozent. Hingegen weisen die grösseren Unternehmen und Grossunternehmen nur einen Anteil von 8 Prozent aus.

    Im Branchenvergleich belegt die Informations- und Kommunikationsbranche mit knapp 12 Prozent den Spitzenwert. Kunst, Unterhaltung und Erholung sowie Immobilien und wirtschaftliche Dienstleistungen kommen auf eine Rate von jeweils etwa 11 Prozent. Aber die wachstumsstarken Unternehmen sind in allen Branchen zu finden. In der Gastronomie beispielsweise machen sie etwa 5 Prozent der Unternehmen aus, im Bau sind es sogar ungefähr 5,5 Prozent.

    Die Schweiz ist ein Land der KMU. KMU schaffen Arbeits-plätze, sie bilden aus, investieren, treiben Innovationen an, nehmen Verantwortung in der Gesellschaft im Allgemeinen, im Sozialen, in Vereinen, in der Politik und in vielem mehr wahr. Dabei fällt immer wieder auf, wie wichtig ihre Vielfalt ist. Vielfalt führt zu Differenzierung, zu Innovation und zu Wettbewerb, aber auch zu Kooperation. Vielfalt ist eine Form des Kapitals.

    Angesichts dieser statistisch erhärteten Ausgangslage ist Bundesrat Parmelin beizupflichten, wenn er weiter festhält: «Unsere Politik besteht darin, die Rahmenbedingungen für KMU laufend zu verbessern, für ein gründer- und unternehmerfreundliches Klima zu sor-gen und die langfristige und erfolgreiche Aktivität der KMU zu fördern.» Dem gibt es aus Sicht des Schweizerischen Gewerbeverbands als grösstem Dachverband der Schweizer Wirtschaft nichts mehr beizufügen.

    Hans-Ulrich Bigler
    Direktor Schweizerischer Gewerbeverband sgv

     


    ZUR PERSON

    Hans-Ulrich Bigler ist seit 2008 Direktor des Schweizerischen Gewerbeverband sgv in Bern, der als grösste Dachorganisation der Schweizer Wirtschaft über 230 Verbände und gegen 500’000 KMU vertritt. Wärend vier Jahren hat er sich zudem im Parlament für optimale wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen für die KMU sowie ein unternehmensfreundliches Umfeld eingesetzt.

    Seine Mandate sind unter anderem das Präsidium der Stiftung KMU Schweiz, des Nuklear Forum Schweiz sowie das Vizepräsidium von proparis, Vorsorge Gewerbe Schweiz und der Energie-Agentur der Wirtschaft.

    Der 61-Jährige ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und wohnt in Affoltern am Albis/ZH.

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